Im Dunkeln leuchtende Haie sind nicht die einzigen biolumineszenten Vertreter ihrer Art - etwa eine von zehn Arten hat diese Eigenschaft. Aber Drachenhaie (Dalatias licha) gelten immer noch als so etwas wie der Heilige Gral der Unterwasserwelt - die ersten Erwähnungen von ihnen erschienen vor mehr als 200 Jahren, aber lebend und leuchtend wurden sie noch nie gesehen, schreibt The Guardian.

Laut Jerome Mallefet, Mitautor der Untersuchung und Biologe an der Katholischen Universität Löwen in Belgien, war der Kitefin-Hai "einer der Heiligen Grale" für ihn, einen Wissenschaftler, der davon träumte, einmal diesem riesigen biolumineszenten Raubtier zu begegnen. Frühe Forschungen in den 1980er Jahren zeigten, dass diese Meerestiere eine Länge von etwa 1,8 Metern erreichen können und dass ihre Organe in der Lage sind, Licht in ihre braune Haut zu senden.

Kitefin-Haie leuchten im Dunkeln. Quelle:Jérôme Mallefet/FNRS

Mallefetes Traum ging im Januar 2020 in Erfüllung, als Wissenschaftler diese bezaubernden Kreaturen zum ersten Mal lebendig und im Dunkeln leuchtend beobachten konnten. Das Team befand sich an Bord eines Fischereiforschungsschiffes 1.500 Kilometer vor Neuseeland. Sie untersuchten mit einem kommerziellen Schleppnetz Arten, die in der Dämmerungszone des Ozeans, in einer Tiefe von etwa 800 Metern, leben.

Bei früheren Erhebungen in diesen Gewässern wurden mehrfach Kitefin-Haie gefangen, aber Mallefet war der erste, dem es gelang, die Haie sanft in den abgedunkelten Raum zu bewegen. Als er das Licht dämpfte, sah er mit eigenen Augen, wie die Körper der lebenden Haie in einem blaugrünen Licht schimmerten.

Interessanterweise nutzen verschiedene Haiarten das Licht auf unterschiedliche Weise, um zu überleben und zu kommunizieren. Manche leuchten mit ihren Stacheln auf dem Rücken, um Raubtiere abzuwehren. Andere Männchen nutzen das Leuchten, um eine Partnerin anzulocken. Andere leuchten ihre Bäuche an, um sich vor Raubtieren zu verstecken, indem sie sich mit dem blauen Licht der Oberfläche vermischen.

Allerdings erreichen Kitefin-Haie eine Länge von etwa 1,8 Metern und müssen sich daher keine großen Sorgen um andere Raubtiere machen. Laut Mallefet kann die leuchtende Unterseite dieser Haie den Meeresboden beleuchten, was ihnen bei der Jagd und beim unbemerkten Anschleichen an ihre Beute hilft.

Kitefin-Haie. Quelle:Jérôme Mallefet/FNRS

Dies wird durch die zuvor entdeckten Drachenfische bestätigt, deren Mägen bei viel agileren Haien gefunden wurden. Wissenschaftler sagen, dass die Vertreter dieser Art wahre "Schnecken" unter den Verwandten sind - um die Distanz von 100 Metern zu überwinden, brauchen sie mehr als 10 Minuten. Die Forscher glauben, dass diese Raubtiere gemächlich durch die Dämmerungszone gleiten und plötzlich angreifen.

Die Biolumineszenz von Haien wird durch Hormone gesteuert. Um Licht auszustrahlen, verwenden sie winzige napfförmige Strukturen (Photophoren), die auf ihrer Haut verteilt sind. In ihrem Inneren befinden sich lichtemittierende Zellen, und eine Linse auf der Oberseite ermöglicht es, das Licht nach außen zu lenken.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Haie mindestens 2 bis 3 Hormone verwenden, um das Glühen auszulösen oder zu verlangsamen. Dieser Prozess ist so langsam, dass die Haie mehrere Stunden lang leuchten können.

Laut Mallefet besteht das größte Rätsel noch immer darin, wie es den Kitefin-Haien gelingt, Licht auszusenden. Die Forscher hoffen, in naher Zukunft eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Quelle: focus.сom

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