Der hydroponische Anbau hat viele Vorteile gegenüber der konventionellen Landwirtschaft: Er benötigt keinen Boden, weniger Wasser und weniger Fläche. Für diese Methode des Pflanzenanbaus ist jedoch ein spezieller "Boden" erforderlich - Wissenschaftler haben kürzlich eine ideale Umgebung für den Anbau mit menschlichem Haar geschaffen, schreibt New Atlas.

Im Grunde genommen ist das Haar ein Anhängsel der Haut, das aus der Epidermis hervorgeht. Aber es sind nicht die Haare selbst, die Botaniker am meisten interessieren, sondern ihre Zusammensetzung - Keratin ist der Hauptbestandteil. Es setzt sich aus einer Vielzahl von Aminosäuren zusammen, die die Wissenschaftler verwendet haben.

Wissenschaftler haben eine hochwertige Erde aus menschlichem Haar hergestellt. Quelle: Nanyang Technological University

Forscher an der Technischen Universität Singapur haben eine einzigartige Hydrokulturerde aus menschlichem Haar und Zellstoff hergestellt. Zu diesem Zweck extrahierten die Wissenschaftler Keratin aus geschorenem menschlichem Haar und mischten es mit Zellulosefasern. Wenn die Mischung trocknete, verwandelte sie sich in eine Art schwammiges Material, das später als Hydrokulturmedium verwendet wurde. So konnten die Wissenschaftler Rucola und Bok Choy anbauen.

In der Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wurzeln der Pflanzen im neuen Boden länger waren, so dass sie mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen und stärker wachsen konnten. Außerdem konnte die Erde aus menschlichem Haar 40-mal mehr Wasser aufnehmen als ihr Eigengewicht.

Eine weitere positive Beobachtung ist, dass sich das Material innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig zersetzt und zu Dünger für die Pflanzen wird. Das bedeutet, dass das Substrat häufiger erneuert werden muss, aber Umweltschützer werden sich freuen, da bei seiner Verwendung keine Abfälle anfallen.

Pflanzen auf Hydroponik. Quelle: focus.сom

Die Wissenschaftler beantworteten auch die offensichtliche Frage: Woher bekommen wir genügend Haare, um Pflanzen in Hydrokultur zu züchten? Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt auf der ganzen Welt reichlich keratinhaltige landwirtschaftliche Abfälle, wie Wolle, Federn, Hufe und Hörner. All diese Materialien könnten dann für den Anbau von Pflanzen verwendet werden.

Quelle: focus.сom

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